Bauspardarlehen in Österreich – Ein Vergleich der Angebote

Wer zum Beispiel in Österreich eine Immobilie bauen oder erwerben möchte, greift in der Regel auf Unterstützung in Form einer Finanzierung, eines Kredites oder eines Darlehens zurück. Das Bauspardarlehen gilt hierbei als einer der interessantesten und beliebtesten Vertreter. Doch was genau ist bei der Wahl des richtigen Bauspardarlehens zu beachten und wie kann das beste Bauspardarlehen gefunden werden? Genau das wollen wir im Folgenden jetzt einmal näher durchleuchten.

Was ist das Bauspardarlehen?

Beim Bauspardarlehen handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung einer Bank oder eines Kreditgebers. Im Prinzip ist das Bauspardarlehen als reguläres Annuitätendarlehen zu betrachten, welches jedoch ausschließlich für wohnwirtschaftliche Zwecke genutzt werden darf. Hierzu gehören zum Beispiel Modernisierungen, ein Neubau oder auch der Kauf einer Immobilie. Darüber hinaus ist ein Bauspardarlehen heutzutage auch dafür geeignet, um zum Beispiel das Wohnrecht in einem Wohnheim für Senioren zu finanzieren. Der Unterschied zu einem Kredit lieht beim Bauspardarlehen oder generellen Darlehen darin, dass dieser erst wirksam wird, wenn das Geld an den Darlehensnehmer übergeben wurde. Bei einem Kredit wiederum ist die Wirksamkeit ab der Unterschrift unter dem Kreditvertrag gegeben.

Beantragen kann ein Darlehen in Österreich im Prinzip jede Person, die vollständig geschäftsfähig ist und die Volljährigkeit erreicht hat. Darüber hinaus obliegt es aber der Bank oder dem Kreditgeber, ob er das Darlehen wirklich vergibt. Hierfür werden zum Beispiel Sicherheiten des Kreditnehmers überprüft, gleichzeitig wird aber auch die Bonität unter die Lupe genommen.

So funktioniert ein Bauspardarlehen

Anders, als zum Beispiel ein Hypothekarkredit oder ein Ratenkredit, unterteilt sich das Bauspardarlehen in unterschiedliche Phasen. Hier wird der Betrag also nicht sofort an den Darlehensnehmer ausgezahlt, sondern erst nach einer gewissen Dauer. Welche drei Phasen hierbei durchlaufen werden und worin sich diese unterscheiden, zeigen wir hier:

  • Ansparphase
  • Zuteilungsphase
  • Darlehensphase

Ansparphase

Die erste Phase rund um ein Bauspardarlehen ist die Ansparphase, welche als Grundstein für die spätere Auszahlung betrachtet werden kann. In der Regel ist es so, dass in der Ansparphase rund 50 Prozent des Darlehensbetrages angespart werden. Wird also beispielsweise ein Darlehen von 200.000 Euro verlangt, werden in der Ansparphase rund 100.000 Euro vom Sparer angehäuft. Hierbei ist sicherlich gut zu erwähnen, dass dies nicht nur mit Hilfe von Raten, sondern auch durch Sonderzahlungen geschehen kann. So wird die Dauer der Ansparphase deutlich verringert.

Zuteilungsphase

In der sogenannten Zuteilungsphase wird von der Bank geprüft, ob alle Voraussetzungen für die Auszahlung des Darlehens gegeben sind. Welche genau dies sind, wird im Vorfeld vertraglich mit der Bank geregelt. Üblicherweise ist es zum Beispiel so, dass eine gewisse Mindestsumme angespart werden muss, oftmals in einem gewissen Mindestzeitraum. Darüber hinaus wird die eigene Sparleistung bewertet. Wer hier über einen kurzen Betrag viel Geld angespart hat, kann eine bessere Leistung vorweisen als jemand, der über einen langen Zeitraum eher niedrigere Beträge eingezahlt hat. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, bekommt der Kreditnehmer von der Bank einen Auszahlungstermin zugeteilt und kann diesen annehmen, ablehnen, verschieben oder teilweise annehmen.

Darlehensphase

Die letzte Phase beim Bauspardarlehen ist die Darlehensphase. Hier wird das Darlehen an den Sparer ausgezahlt, gleichzeitig beginnt die Rückzahlung der Darlehenssumme. Für gewöhnlich ist es so, dass die Bauspardarlehen mit einer kürzeren Laufzeit als die Hypothekarkredite ausgestattet sind. Das bedeutet für Darlehensnehmer also: Der Betrag muss schneller zurückgezahlt werden und es sind höhere monatliche Raten zu stemmen.

Wofür darf ich ein Bauspardarlehen nutzen?

»Wohnbaumaßnahmen« ist ein breitgesteckter Begriff, an dieser Stelle möchten wir die Verwendungsmöglichkeiten für Bauspardarlehen im Immobilienbereich konkretisieren. Wenn sie folgende Projekte planen, könnte diese Kreditvariante etwas für Sie sein:

  • Kauf einer Immobilie (Haus oder Wohnung)
  • Kauf eines Grundstücks
  • Errichtung eines Neubaus (auch auf Pachtgrundstück)
  • Umbau einer bestehenden Immobilie
  • Erweiterung einer bestehenden Immobilie
  • Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten
  • Modernisierungsarbeiten
  • Energiesparmaßnahmen (vor allem Heizung und Dämmung)
  • Sicherheitsmaßnahmen (Einbruchsicherung)
  • Einbau von Wellnesseinrichtungen
  • Errichtung von Mietwohnungen
  • Bau eines ganzjährig bewohnbaren Kleingartenhauses

Für wen kommt diese Finanzierung in Frage?

Beim Bauspardarlehen handelt es sich um ein besonderes Darlehen, welches einzig und allein für den Wohnraum genutzt werden kann. In Frage kommt dieses Darlehen also nur für die Personen, die einen Wohnraum erwerben, bauen, sanieren oder modernisieren wollen. Gleichzeitig lassen sich weitere Voraussetzungen für ein Bauspardarlehen in einer gewissen Bonität und der vollständigen Geschäftsfähigkeit entdecken. Wichtig zu wissen ist, dass Bausparer von den Banken in der Regel nur recht niedrige Zinsen erhalten, welche selten bei mehr als 1,50 Prozent liegen. Allerdings wird hierfür natürlich auch eine Sicherheit gewährleistet, da auch in der Zukunft noch ein günstiges Darlehen in Anspruch genommen werden kann. Ganz gleich, wie sich die Zinskosten in den kommenden Jahren entwickeln.

Darüber hinaus lässt sich beim Bauspardarlehen einfach kalkulieren, da der Zins bereits am Anfang der Laufzeit feststeht. Sollten die Zinsen für Hypothekendarlehen bzw. Bauspardarlehen in der Zukunft steigen, bleiben die Kosten beim eigenen Darlehen gering. Schlecht kann es also nur dann laufen, wenn sich die Zinsen in den kommenden Jahren bei den Bauspardarlehen deutlich verringern.

Wer erhält in Österreich ein Bauspardarlehen?

Bausparverträge mitsamt den entsprechenden Darlehen sind hierzulande für Personen mit ordentlichem österreichischen Wohnsitz reserviert. Um einen entsprechenden Kredit zu erhalten, müssen Sie der Bausparkasse einschlägige Unterlagen vorweisen. Damit belegen Sie sowohl Ihre Bonität als auch die Existenz Ihres immobilienbezogenen Projektes. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Sachbearbeiter, welche Dokumente zur Vorlage erwünscht sind, hierbei kann es sich beispielsweise um Kaufverträge, Grundstückspläne oder Angebote von Baufirmen oder Handwerkern handeln. Die Bausparkasse prüft Ihr Anliegen und bewilligt es, wenn es den Statuten entspricht.

Die Absicherung erfolgt normalerweise hypothekarisch: Die Bank verlangt als Sicherheit eine Zugriffsmöglichkeit auf Ihre Immobilie, die in das zugehörige Grundbuch eingetragen wird. Hierfür fallen Gebühren an.

Im Überblick: Die Vor- und Nachteile vom Bauspardarlehen

Einer der Vorteile beim Bauspardarlehen ist die angesprochene Planungssicherheit, mit der in der Ansparphase und der Darlehensphase sicher kalkuliert werden kann. Darüber hinaus gibt es beim Bauspardarlehen aber mit dem Sondertilgungsrecht noch einen weiteren Vorteil zu genießen. So können diese Sondertilgungen für gewöhnlich kostenlos umgesetzt werden und verringern so die Laufzeit des Darlehens. Zusätzlich dazu genießen die Bauspardarlehen in Österreich einen Ruf als solide und sichere Anlageform. Kursschwankungen lassen sich ausschließen, der Zinssatz ist fest für die Laufzeit vorgegeben. Zwar ist dieser im Vergleich nicht allzu hoch, dafür aber eben garantiert. Unbedingt beachten sollten Darlehensnehmer zudem, dass in Österreich verschiedene Förderungen für Wohnraum genutzt werden können. So kommt schnell eine recht große Summe zusammen, die beim Darlehen dann wiederum eingespart werden kann.

Einige Nachteile beim Bauspardarlehen lassen sich allerdings auch nicht von der Hand weisen. Einer davon ist die angesprochene Verzinsung in der Ansparphase, die beim Bauspardarlehen eher gering ausfällt. Darüber hinaus ist die Rückzahlungsdauer dieser Darlehen oftmals etwas kurz, so dass die monatliche Belastung für Kreditnehmer höher ausfällt als bei anderen Krediten. Nicht zu vergessen sind darüber hinaus die möglichen Kosten für den Abschluss des Darlehensvertrages. Wie hoch diese genau ausfallen, ist aber von der jeweiligen Bank oder dem Kreditgeber abhängig. Darüber hinaus müssen Gebühren an das Finanzamt gezahlt werden. Diese liegen bei einem Darlehen in Österreich bei 0,8 Prozent der Darlehenssumme.

Die maximale Darlehenssumme und der Zinssatz

Natürlich stehen zur Kreditaufnahme keine unbegrenzten Mittel zur Verfügung: Für eine Einzelperson beträgt die maximale Darlehenssumme 180.000 Euro, ein Ehepaar oder eine Lebensgemeinschaft darf sich bis zu 360.000 Euro leihen.

Auch die Zinsen sind bei einem Bauspardarlehen gedeckelt, sowohl nach unten als auch nach oben. Die allgemeine Untergrenze liegt bei 3 %, doch erkundigen Sie sich am besten direkt bei einer Bausparkasse Ihrer Wahl danach, ob in Niedrigzinsphasen aktuell andere Konditionen möglich sind. Der Höchstzinssatz wurde auf 6 % festgelegt, und genau hier liegt ein wahrscheinlicher Grund für die anhaltende Beliebtheit der Bauspardarlehen:  Bei längeren Laufzeiten mit variablen Zinsen bewirkt ein nach oben gedeckelter Zinssatz eine bessere langfristige Planbarkeit. Die Ratenzahlungen können nie über eine bestimme Summe steigen, es sei denn, die gesetzliche Grundlage ändert sich.

Die österreichischen Bausparkassen bieten Darlehensmodelle mit variablen Zinssätzen seit 1999 an. Die Anbieter berechnen die Zinsen Ihrer laufenden Kredite für das jeweilige Folgejahr anhand festgelegter Zinsindikatoren, die auch für die Ansparphasen von Bausparverträgen gelten. Hinzu kommen natürlich immer die vertraglich vereinbarten Aufschläge und eine Zehntelstellenrundung.

Wie kann ich das beste Angebot finden?

Bereits im Vorfeld eines Bauspardarlehens sollten sich Kreditnehmer gründlich informieren und die verschiedenen Aspekte dieser Finanzierung herausarbeiten. Darüber hinaus lohnt sich immer ein Vergleich der Bauspardarlehen, in welchem die Stärken und Schwächen der Angebote gegenübergestellt werden. In diesem Zusammenhang ist das Internet in der Regel die bessere Wahl, als zum Beispiel eine Beratung bei der Bank. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Banken natürlich ihre eigenen Produkte an den Mann bringen wollen. Online wiederum ist der Vergleich deutlich unabhängiger und oftmals auch transparenter.

Zu beachten sind in diesem Zusammenhang natürlich unterschiedliche Aspekte. Zum einen sollte auf die Dauer des Darlehens geachtet werden. Sowohl in der Anspar- als auch in der Darlehensphase. Speziell bei Letzterer ist eine längere Laufzeit zu empfehlen, da die monatliche Belastung finanziell ansonsten groß werden kann. Zudem sollte geprüft welchen, welches Angebot mit kostenlosen Sondertilgungen, Ratenpausen oder ähnlichem überzeugen kann. Hinsichtlich der Zinsen lohnt sich ein Vergleich natürlich ebenfalls. Wer hier geschickt recherchiert und clever kalkuliert, kann gerade bei einer langen Laufzeit oftmals eine Menge Geld sparen.

Darlehen und Kredit: Worin liegt der Unterschied

Als Alternative zu einem Darlehen wird oftmals ein Kredit genutzt. Fälschlicherweise gehen viele Österreicher auch davon aus, dass es sich bei beiden Varianten um identische Angebote handelt. Das ist allerdings so nicht richtig. Ein Kredit zum Beispiel ist für gewöhnlich mit deutlich höheren Gebühren verbunden, die an das Finanzamt gezahlt werden müssen. Darüber hinaus liegen die Zinsen bei der Rückzahlung eines Kredites in der Regel auch über den Zinsen aus einem Darlehen. Speziell das Bauspardarlehen oder der Hypothekarkredit können mit geringen Zinsen überzeugen, bei denen die Kredite nicht mithalten können. Gültig ist ein Kreditgeschäft zudem dann, wenn eine Unterschrift unter den Kreditvertrag gesetzt wird. Beim Darlehen ist dies etwas anders. Dieses kommt erst dann zustande, wenn der Darlehensbetrag an den Sparer ausgezahlt wird.

Fazit: Vergleichen und die besten Angebote finden

Bauspardarlehen haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und können mittlerweile als flexible und sichere Anlagemöglichkeit bezeichnet werden. So sind die Zeiten für die Rückzahlungen in der Regel noch immer verhältnismäßig kurz, es lassen sich aber bei vielen Anbietern auch deutlich längere Zeiträume festlegen. Zusätzlich dazu profitieren Sparer beim Bauspardarlehen von einer festen Verzinsung, die sich auch bei Schwankungen nicht verändert. Kursschwankungen, wie sie zum Beispiel bei Aktiengeschäfte der Fall sind, entfallen ebenfalls. Alles in allem lässt sich das Bauspardarlehen also als gute Unterstützung beim Traum vom Eigenheim bezeichnen. Allerdings nur dann, wenn die monatliche Belastung bei der Rückzahlung auch getragen werden kann. Um das beste Bauspardarlehen zu entdecken, sollte zudem ein kostenloser Vergleich durchgeführt werden. Sämtliche relevanten Details lassen sich so entdecken und das beste Angebot für die eigenen Bedürfnisse kann innerhalb kürzester Zeit ausfindig gemacht werden.