Freiberuflich arbeiten – die freiberufliche Tätigkeit in Österreich 2024

Im Prinzip handelt es sich bei einer freiberuflichen Tätigkeit um eine Selbstständigkeit. Allerdings unterscheidet das Gesetz in Österreich zwischen der „klassischen“ Selbstständigkeit und einer Tätigkeit, der freiberuflich nachgegangen wird. Ein Beispiel hierfür wäre zum Beispiel die Gewerbeordnung, an die sich Selbstständige zwingend halten müssen. Freiberufler wiederum sind nicht an die Vorgaben der Gewerbeordnung gebunden. Was für Rahmenbedingungen für freiberufliche Tätigkeiten in Österreich noch gelten und welche Berufe hierunter überhaupt fallen, zeigen wir im Folgenden jetzt einmal genauer auf.

Freiberufliche Tätigkeit: Definition und Erklärung

Grundsätzlich wird als freiberufliche Tätigkeit bezeichnet, was im freien Beruf nachgegangen wird. Das bedeutet also, dass es sich um eine selbstständige Arbeit handelt, die natürlich auch in eigener Verantwortung ausgeführt wird. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Qualifikationen und Talente für den jeweiligen Beruf möglicherweise nachgewiesen werden müssen Ein typisches Beispiel hierfür wären zum Beispiel freiberufliche Designer, die erst einmal eine entsprechende Qualifikation für diese Arbeit vorweisen müssen. Allerdings ist der Nachweis keine generelle Anforderung. Entschieden wird hierüber von Fall zu Fall. Freiberufler müssen neben der eigenen Verantwortung noch weitere Dinge beachten, um die sich dann in Eigenregie gekümmert werden muss. Hierzu gehören zum Beispiel steuerliche Fragen, aber auch gesetzliche Rahmenbedingungen.

Welche Berufe zählen zu den freiberuflichen Tätigkeiten?

Auf das Beispiel des Designers sind wir bereits eingegangen. Diese Tätigkeit kann als echter „Klassiker“ unter den freien Berufen bezeichnet werden. Gleichzeitig gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, von denen wir ein paar im Folgenden aufgelistet haben:

  • Journalist
  • Fotograf
  • Musiker
  • Schauspieler
  • Programmierer
  • Autor
  • Steuerberater
  • Tierarzt
  • Dolmetscher

Anders gesagt: Freie Berufe können in ganz unterschiedlichen Bereichen entdeckt werden. So gehören hierzu zum Beispiel kreative Berufe wie der des Schauspielers oder Musikers. Gleichzeitig sind freie Berufe aber auch haufenweise in der freien Wirtschaft oder in der Justiz zu finden.

Einnahmen als Freiberufler: Was kann ich verdienen?

Eine maximale Einkommensgrenze für Freiberufler gibt es natürlich nicht. Stattdessen kann im Prinzip so viel Geld erwirtschaftet werden, wie gewünscht. Natürlich ist das wiederum von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Hierzu gehört nicht zuletzt die eigene Leistung bzw. Qualifikation, denn nur mit guter Arbeit wird sich nachhaltig auch Erfolg einstellen. Darüber hinaus muss ein Kundenstamm aufgebaut werden, der im besten Fall dafür sorgt, dass durch feste Aufträge dauerhaft Einnahmen erzielt werden können. Sollte dann noch immer Zeit vorhanden sein, kann diese Lücke möglicherweise durch Projektarbeiten oder ähnliches gefüllt werden. Wichtig für den Erfolg des eigenen Geschäfts sind darüber hinaus natürlich die Preise. Der Stundensatz sollte also nicht zu hoch angesetzt werden, um mögliche Kunden nicht zu vergraulen. Gleichzeitig sollte hier aber auch nicht zu gering kalkuliert werden, da ansonsten vielleicht nicht genügend Einnahmen erzielt werden können.

Steuer bei freiberuflichen Tätigkeiten

Hand in Hand mit den Einnahmen geht bei den freiberuflichen Tätigkeiten natürlich die zu zahlende Steuer. Hierbei handelt es sich um ein enorm wichtiges Thema, welches im Zweifelsfall immer mit einem Steuerberater besprochen werden sollte. Das wiederum ist aber mit Kosten verbunden, die nicht selten bei 120 bis 250 Euro die Stunde liegen. Seriöse Steuerberater bieten in Österreich allerdings auch oftmals eine kostenlose Erstberatung an, in der Hoffnung, auf diese Art und Weise einen neuen Klienten für sich zu gewinnen. Eine solche Erstberatung kann dann genutzt werden, um sich erst einmal über die anfallenden Steuern informieren zu lassen. Einen Tipp können wir aber bereits an dieser Stelle geben: Es sollte immer eine gewisse Rücklage geschaffen werden, um damit mögliche Steuerkosten tilgen zu können.

Rund um die Steuer bei den freiberuflichen Tätigkeiten muss erwähnt werden, dass natürlich frühzeitig Kontakt zum Finanzamt aufgenommen werden muss, um dieses über die jeweilige Tätigkeit zu informieren. Geschieht dies zu spät, kann das im schlechtesten Fall enorme Strafzahlungen nach sich ziehen. Das Finanzamt ermittelt dann den jeweiligen Steuersatz zum Beispiel für die Einkommenssteuer, gleichzeitig prüft die Finanzbehörde auch noch einmal, ob es sich wirklich um einen freien Beruf handelt, bzw. alle Voraussetzungen hierfür erfüllt worden sind. Eine Anmeldung beim Gewerbeamt, bzw. ein Gewerbeschein sind für die Aufnahme der freiberuflichen Tätigkeit nicht erforderlich.

Tipp: Freiberufler können natürlich einige Ausgaben steuerlich geltend machen, wozu zum Beispiel Kosten für eine Büroausstattung oder auch gewisse Versicherungen gehören. Da hier allerdings individuell jeder Fall betrachtet werden muss, sollte in diesem Zusammenhang auf jeden Fall ein Steuerberater konsultiert werden.

Wie sieht es mit Versicherungen aus?

Wie sich die Freiberufler in Österreich versichern müssen, wird durch das Gesetz der gewerblichen Sozialversicherung oder das Gesetz für freiberuflich Selbstständige geregelt. Grundsätzlich nehmen die Versicherungen einen wichtigen Platz bei der Planung und Vorbereitung ein, da sich jeder Freiberufler zum Beispiel vor einem Arbeits- und damit verbundenen Verdienstausfall schützen sollte. Zusätzlich dazu kann es sein, dass für bestimmte Tätigkeiten oder Branchen noch einmal gesonderte Versicherungen notwendig sind, um überhaupt seiner Arbeit nachgehen zu können. Die Versicherungen sollten also bei der Planung der freiberuflichen Tätigkeit nicht aus den Augen verloren werden. Im Zweifelsfall empfiehlt sich auch hier die Rücksprache mit einem Versicherungsmakler des Vertrauens. Idealerweise sollte dieser übrigens auf Honorarbasis arbeiten und eine sogenannte Honorarberatung anbieten. Hier wird nach der Beratung dann ein Honorar gezahlt, wodurch sichergestellt wird, dass der Berater wirklich die Interessen des Klienten verfolgt und nicht Produkte anbietet, für die er eine möglichst hohe Provision kassieren kann.

Clever sein: Über Förderungen und Vergünstigungen informieren

Auch Freiberufler haben in Österreich die Chance, auf verschiedenen Wegen von Förderungen und Vergünstigungen zu profitieren. Hierbei handelt es sich nicht immer um finanzielle Zuwendungen in Form von Steuererleichterungen, sondern zum Beispiel auch um Beratungsangebote. Steuerliche Vorteile können aber oftmals ebenfalls genutzt werden, in einigen Fällen gibt es zudem spezielle finanzielle Unterstützungen durch Förderprogramme. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich im Vorfeld über die Unterstützungen zu informieren und die Kosten vielleicht gerade in der Anfangszeit gering zu halten.

Fazit: Freiberufliche Tätigkeit als Einnahmequelle

Wer einer freiberuflichen Tätigkeit in Österreich nachgehen möchte, der muss in diesem Zusammenhang erst einmal zahlreiche Punkte beachten. So kommt nicht jeder Beruf und jede Person für die freiberufliche Tätigkeit in Frage. Stattdessen müssen Qualifikationen und Talente nachgewiesen werden. Darüber hinaus müssen sich Freiberufler erst einmal darüber informieren, welche gesetzlichen Bedingungen zu beachten sind und wie es mit möglichen Steuerkosten oder Versicherungen aussieht. Es kommt also eine ganze Menge Arbeit auf Gründer zu, noch bevor die eigentliche Tätigkeit aufgenommen wird. Empfehlenswert ist es daher auf jeden Fall, sich in wichtigen Fragestellungen auf Experten zu verlassen und deren Rat aufzusuchen. Diese können möglicherweise dann auch noch den einen oder anderen wertvollen Tipp geben, wie sich das eigene Geschäft noch effektiver aufbauen lässt.

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