Businessplan erstellen – einfach mit Vorlage und Muster 2024

Wer heutzutage ein Unternehmen gründen möchte, ist hierbei nicht selten auf Fremdkapital zum Beispiel von einer Bank angewiesen. Damit dieses Kapital vom Kapitalgeber aber auch zur Verfügung gestellt wird, ist oftmals ein sogenannter Businessplan notwendig. Hierbei handelt es sich im Prinzip um eine genaue Geschäftsplanung, mit welcher der dritten Partei deutlich gemacht werden kann, dass das Geschäft von Erfolg gekrönt sein wird. Zusätzlich dazu ist ein Businessplan auch für die eigenen Planungen hilfreich, da hier explizit ein Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens geworfen werden kann. Doch wie genau muss ein Businessplan aussehen? Wir haben uns im Folgenden einmal detailliert mit dem Thema beschäftigt und wollen alle wichtigen Informationen dazu aufführen.

Was ist ein Businessplan und wofür ist er notwendig?

Im Prinzip handelt es sich bei einem Businessplan um eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Hier wird also konkret darauf eingegangen, wie sich zum Beispiel das investiere Kapital in der kommenden Zeit verhält oder welche nächsten Schritte für die jüngere Entwicklung des Unternehmens geplant sind. Kalkuliert wird hier mit korrekten Werten, um ein möglichst realistisches Szenario schaffen zu können. Genutzt wird der Businessplan dann im Prinzip in zwei unterschiedlichen Varianten. Zum einen dient der Plan natürlich dazu, sich als Gründer selbst erst einmal einen Eindruck darüber zu verschaffen, wie erfolgreich die eigenen Planungen in der Praxis wirklich sein können. Ein wunderbares Indiz dafür also, ob sich die Gründung unterm Strich überhaupt lohnt.

Darüber hinaus dient der Businessplan oftmals als wichtige Grundlage für die Finanzierung des Unternehmens. Speziell dann, wenn Fremdkapital notwendig ist, wird mit einem Businessplan zum Beispiel die Bank bzw. der Kreditgeber darüber aufgeklärt, was mit dem Geld passieren soll und wie sich das Ganze dann entwickeln wird. Hier gilt: Je genauer der Businessplan formuliert ist, desto überzeugender wird er wirken. Zusätzlich dazu sollte immer darauf geachtet werden, dass die naheliegenden Ziele möglichst ausformuliert im Businessplan dargestellt werden. Das dient nicht nur der überzeugenden Argumentation, sondern ermöglicht im weiteren Verlauf auch eine Überprüfung, ob die Ziele erreicht wurden.

Aufbau des Businessplans

Wir werden hier die wichtigsten Bestandteile eines Businessplans bzw. Gründungskonzepts auflisten und zu jedem Punkt eine kurze Erläuterung geben, damit Sie unkompliziert aber trotzdem professionell einen Plan erstellen können.

  1. Einleitende Bestandteile
    Unter diesem Punkt fassen wir das Deckblatt, das Inhaltsverzeichnis und den Abstract zusammen. Das Deckblatt soll für einen guten Eindruck sorgen und enthält den Namen der Idee und die Namen der Gründer, wenn es sich um mehrere handelt. Ein Inhaltsverzeichnis sorgt für Struktur und der Abstract (Zusammenfassung) fast die Idee kurz zusammen. Der Abstract nimmt eine große Bedeutung ein und sollte sehr prägnant sein. Wie bei einem Film-Trailer sollte der Abstract gleichzeitig viele Informationen enthalten, aber trotzdem Neugierde bezüglich der kommenden Details erzeugen.
  2. Lebenslauf des Gründers oder der Gründer
    Mögliche Investoren interessieren sich natürlich für die Personen, denen sie ihr Geld anvertrauen. Deshalb sollten in den Lebensläufen vor allem die Punkte hervorgehoben werden, die eine besondere Befähigung für die angestrebte Geschäftspraxis belegen (Tabellarische Form ist ausreichen).
  3. Rechtsform und Standort
    Die notwendige Rechtsform wird meist von externen Faktoren bestimmt und hier hilft der Steuerberater gerne weiter. Bei der Standortwahl gibt es in vielen Fällen ebenso praktische Einschränkungen, aber je nach Unternehmensgegenstand kann der Standort über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Ein wichtiger Faktor hier wird durch die Notwendigkeit von Laufkundschaft im Geschäftskonzept dargestellt. Ein Architekt wird diese weniger benötigen als ein Schuhgeschäft.
  4. Marktanalyse und Konkurrenzbewertung
    Besonders wichtig ist dieser Punkt für den Gründer oder die Gründerin selbst. Die eigene Idee muss nämlich am Markt gemessen werden. Die Gewichtung der Marktanalyse muss jedoch für ein aussagekräftiges Ergebnis richtig bestimmt werden. Für manche Unternehmen wie eine Webdesign Agentur kann die regionale Marktanalyse weniger Bedeutung haben als für eine Tanzschule. Für einen Steuerberater kann alleine der Standort die Zielgruppe an Kunden bestimmen. Auf dem Land werden es eher Hotels sein und in einer exklusiven Innenstadtlage bietet sich der Wirtschaftsprüfer einem völlig anderen Klientel an.

Zudem gehört ebenfalls die Konkurrenzanalyse zu diesem Teil des Businessplans (Ermittlung des Wettbewerb). Gerade bei der Einschätzung der Konkurrenz können viele Fehler geschehen. Es müssen nämlich Substitute ebenfalls in die Erstellung des Plans einbezogen werden. Ein Taxi-Unternehmen darf sich beispielsweise nicht nur die anderen Taxi-Firmen ansehen, denn jede Art von städtischem Transport gehört zur Konkurrenz, da ebenso öffentliche Verkehrsmittel eine Beförderung von A nach B anbieten.

Darüber hinaus ist ebenso ein Fahrrad oder „zu Fuß gehen“ eine Art von Transport, die in die Konkurrenzanalyse eingeschlossen werden muss (Gibt es viele Radwege? Wie weit sind die Strecken? etc.). In manchen Fällen kann eine Akkumulation von Geschäften sogar einen Vorteil darstellen. In Einkaufszentren befinden sich oft mehrere Modegeschäfte nebeneinander und ziehen füreinander Kunden, die an Kleidung interessiert sind, an.

Businessplan erstellen: So wird es gemacht

Gerade dann, wenn möglicherweise das erste Mal ein Businessplan erstellt werden soll, tun sich einige Menschen für gewöhnlich schwer mit dieser Aufgabe. Das muss aber nicht sein, denn mit einem geordneten Ablauf lässt sich der Businessplan in der Regel recht zeitsparend erstellen. Wir haben im Folgenden daher einmal einen solchen Ablauf aufgeführt, um genau aufzeigen zu können, wie sich ein Businessplan schreiben lässt.

1. Am Anfang steht die Geschäftsidee

Wenig überraschend muss zu Beginn der Gründung erst einmal eine Geschäftsidee formuliert werden. Genau die ist auch für den Businessplan notwendig. Hier muss die Geschäftsidee grundlegend erst einmal so ausformuliert werden, dass alle Leser des Businessplans sofort verstehen, worauf das Geschäft basiert. Kann die Bank dies zum Beispiel nicht nachvollziehen, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein Kredit vergeben. Zusätzlich dazu muss neben der Geschäftsidee die jeweilige Zielgruppe definiert werden. Einige Geschäftsideen sind zum Beispiel speziell auf Senioren ausgerichtet, andere Ideen zielen wiederum eher auf einen jungen Kundenkreis ab. Die Zielgruppe sollte möglichst genau eingegrenzt werden, denn das hilft auch im weiteren Verlauf des Businessplans.

Zum Beispiel dann, wenn das Kaufverhalten bzw. die Bedürfnisse der Zielgruppe analysiert werden sollen. Möglicherweise ist das Geschäft auch gar nicht auf die Verbraucher zugeschnitten, sondern dient vor allem als Geschäft für das Business mit anderen Unternehmen. Auch das müsste dann natürlich rund um die Geschäftsidee noch einmal erläutert werden. Immer daran denken: Je besser und genauer hier vorgearbeitet wird, desto leichter tun sich Kreditgeber damit, das Geld für die Gründung herauszurücken.

2. Potenzial der Geschäftsidee herausarbeiten

Im eigenen Interesse oder auch um weitere Überzeugungsarbeit bei Kreditgebern zu leisten, sollte das Potenzial der eigenen Geschäftsidee herausgearbeitet werden. Damit ist im Detail gemeint, dass hier zum Beispiel dargestellt werden sollte, warum das eigene Produkt für den Markt so innovativ und fortschrittlich ist, bzw. warum sich die Kunden für das eigene Produkt und nicht für das Produkt eines Konkurrenten entscheiden werden. Hilfreich kann es sein, im Businessplan das eigene Produkt mit einem bereits vorhandenen Produkt auf dem Markt zu vergleichen und hier dann die Vorteile des eigenen Produkts herauszuarbeiten. Generell geht es also darum, die Idee noch einmal dahingehend zu untersuchen, wie viel Potenzial diese auf dem Markt tatsächlich bietet. Übrigens: Handelt es sich beispielsweise um ein stationäres Unternehmen, sollte hier auch der jeweilige Standort mit in das Potenzial einfließen. Dieser kann enorme Einflüsse auf die Entwicklung des Unternehmens haben und sollte dementsprechend natürlich auch wohl bedacht sein.

3. Genaue Analyse von Markt, Konkurrenz und Wettbewerb

Ein enorm wichtiger Bestandteil eines Businessplans ist die Analyse des Marktes, der Konkurrenz und des Wettbewerbes. Zunächst einmal muss mit Hilfe der Marktanalyse zum Beispiel herausgefunden werden, wie genau der Markt aufgebaut ist. Ist ein großer Markt für das eigene Produkt oder die Dienstleistung vorhanden? Wie gestaltet sich das Wachstum innerhalb der nächsten Monate und Jahre? Darüber hinaus sollte in diesem Zusammenhang auch ermittelt werden, wann es möglicherweise zu einer Sättigung des Marktes kommen kann. Angesichts dieser Zahlen können dann auch die Umsätze des eigenen Geschäftes kalkuliert werden, mit denen dann wiederum der jeweilige Kreditgeber überzeugt werden kann.

Geht es an die Konkurrenzanalyse, sollte hier vor allem ein Blick auf die Arbeit der Mitbewerber geworfen werden. Mit welchen Punkten können diese überzeugen, was könnte beim eigenen Produkt vielleicht besser gemacht werden. Zusätzlich dazu gehört zur Konkurrenzanalyse auch die Einschätzung des Risikos, das mit einem Markteintritt bzw. mit der Konkurrenz verbunden ist.

4. Rechtliche Vorgaben prüfen und aufführen

Bevor der Businessplan in der Abschlusskontrolle noch einmal geprüft werden sollte, müssen erst einmal die rechtlichen Rahmenbedingungen beachtet werden. Dabei ist es ganz gleich, um was für ein Unternehmen es sich handeln soll, denn gesetzliche Vorgaben müssen in jeder Branche berücksichtigt werden. Hierzu gehören nicht nur mögliche Einschränkungen durch das Land Österreich oder die einzelnen Kommunen, sondern auch die Unternehmensform, mögliche Genehmigungen oder ähnliches. Steuerfragen sollten ebenfalls geklärt werden, um mit derartigen Werten im Businessplan korrekt kalkulieren zu können. Die Verfügbarkeit und Rechtmäßigkeit des eigenen Firmennamens sollte in diesem Zusammenhang ebenfalls geprüft werden. Dieser ist bei gewissen Unternehmensformen zum Beispiel vorgegeben, bzw. muss die Unternehmensform dann mit im Firmennamen aufgeführt werden.

5. Abschlusskontrolle

Sind alle wichtigen Punkte im Businessplan formuliert, dürfte dieser ohne Probleme 20, 30 oder sogar noch mehr Seiten umfassen. Wichtig ist es nun, diese Seiten bzw. den gesamten Businessplan noch einmal genau zu kontrollieren. Nichts wäre unangenehmer, als zum Beispiel vom Kreditgeber auf einen Fehler in der Kalkulation hingewiesen zu werden. Darüber hinaus sollten natürlich auch Rechtschreibung und Grammatik geprüft werden, da derartige Fehler auf keinen Fall einen guten Eindruck im Businessplan hinterlassen. Kurz und knapp gesagt: Die Abschlusskontrolle ist beim Businessplan ebenfalls noch einmal ein wesentlicher Faktor, der darüber entscheidet, wie erfolgreich der Businessplan und schlussendlich auch das eigene Geschäft verlaufen.

Finanzplan (Rendite und Kosten)

Oft wird dieser Teil als der wichtigste Part im Businessplan angesehen. Tatsächlich sagt er viel über die Umsetzbarkeit und Realitätsnähe der Idee aus. Auf der Kostenseite darf nichts vergessen werden und die Recherche muss sehr genau sein. Auf der Seite der Rentabilität kann es zwei unterschiedliche Zugänge geben.

Streng wirtschaftswissenschaftlich bestimmt sich die Rentabilität über den erzielten Gewinn mit dem eingesetzten Kapital. (Gewinn dividiert durch Kapital). In der Praxis wird die Rentabilität aber oft mit dem Gewinnaufschlag gleich gesetzt. Es geht also um den Prozentsatz an Profit, der aus einer gegebenen Umsatzhöhe gezogen werden kann. Hier müssen branchenübliche Sätze ermittelt werden. In der Holzindustrie kann dieser Aufschlag beispielsweise nur ein paar Prozentpunkte betragen, während in anderen Branchen sogar 100 %, also das Doppelte, und mehr möglich sein kann.

Die Aufstellung eines ordentlichen Businessplan ist sogar ohne Investoren zu empfehlen, denn so wird die Idee strukturiert und das Konzept kann in der Zukunft immer praktisch werden. Ansonsten wünschen wir viel Glück beim gründen.

Quellen:

https://www.gruenderservice.at/site/gruenderservice/planung/Was_ist_ein_Businessplan_.html

https://www.wko.at/gruendung/businessplan-allgemein

https://www.i2b.at/

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