Lebensversicherung in Österreich – Vergleich 2024

Die Lebensversicherung gehört zu den am weitesten verbreiteten Absicherungen, dies hat unterschiedliche Gründe: Zuerst einmal zielt diese Versicherungsart nicht ausschließlich darauf ab, Hinterbliebene nach dem eigenen Tod abzusichern, sie stellt zusätzlich eine interessante Geldanlageform dar. Aus welchen Gründen Lebensversicherungen wichtig sein können, und wie Sie persönlich davon profitieren, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema.

Lebensversicherung – was ist das eigentlich?

Die Lebensversicherung dient in ihrer ursprünglichen Ausprägung der persönlichen Risikoabsicherung, um bei einem unerwarteten Tod wirtschaftliche Nachteile für die eigenen Angehörigen auszugleichen. Doch inzwischen gilt sie in anderer Form auch als Geldanlage, die durch steuerliche Vergünstigungen gefördert wird. Beide Möglichkeiten lassen sich auch miteinander kombinieren, sodass die Lebensversicherung gleichzeitig Todesfallabsicherung und finanzielle Investition darstellen kann, je nachdem, welches Produkt gewählt wurde.

Warum eine Lebensversicherung abschließen?

Die Gründe für den Abschluss einer Lebensversicherung sind dementsprechend unterschiedlicher Natur, sie weisen Ihnen aber den Weg zur Antwort auf die Frage, ob Sie selbst eine entsprechende Absicherung benötigen.

  • Finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen:
    Der ursprünglichste Grund für das Abschließen einer Lebensversicherung liegt in der finanziellen Absicherung der Angehörigen, falls der Versicherungsnehmer versterben sollte. Diese Begründung greift vor allem bei jungen Familien, die den Tod des Hauptverdieners nur schwer verkraften können.
  • Absicherung eines größeren Kredits:
    Nimmt eine Familie einen größeren Konsum- oder Hauskredit auf, ist eine Kreditabsicherung durch eine Risikolebensversicherung möglich. Oftmals verlangen die kreditgebenden Banken dies sogar zur eigenen Sicherheit. Die Kreditrestschuldversicherung springt ein, wenn der Versicherungsnehmer aufgrund unerwarteten Ablebens als zahlende Person ausfällt. Ein speziell angepasstes Produkt wartet mit einer sinkenden Prämie auf, entsprechend der immer geringer werdenden Restschuld.
  • Von dem Steuervorteil profitieren:
    Eine Ablebensversicherung ist dann im Zuge der »Topf-Sonderausgaben« steuerlich absetzbar, wenn sie nach Laufzeitende als lebenslange Rente ausgezahlt wird. Wer jedoch eine Einmalzahlung vereinbart, profitiert nicht von dem Steuervorteil, auch verpfändete und abgetretene Lebensversicherungen sind nicht steuerlich förderfähig. Zusätzlich fallen auf die Leistungen einer Lebensversicherung keine Kapitalertragssteuern oder Einkommenssteuern an, darum eignet sich diese Versicherungsart relativ gut als Kapitalanlage.
  • Absicherung von Mitarbeitern und Geschäftspartnern:
    Auch in der Arbeitswelt haben Lebensversicherungen längst Einzug gehalten. Manche Firmen sichern besonders wichtige Mitarbeiter oder Geschäftspartner damit ab, damit durch den Verlust von Personen in Schlüsselpositionen möglichst geringe finanzielle Verluste entstehen. 

Diese Absicherungsarten gibt es

An den verschiedenen Gründen, die zum Abschluss einer Lebensversicherung führen, erkennt man bereits ungefähr, welche Absicherungsarten es gibt. Wir führen diese hier im Detail auf:

Die fondsgebundene Lebensversicherung

Diese Art der Lebensversicherung wird hauptsächlich als Kapitalanlage verwendet, denn ein großer Anteil der Prämie wandert in Investmentfonds. Wir haben hier also keine klassische Lebensversicherung vorliegen, sondern ein Produkt, das darauf ausgerichtet ist, zu eigenen Lebzeiten finanziell zu profitieren. Sie können selbst entscheiden, welches Risiko Sie dabei eingehen – die möglichen Erträge steigen mit den Verlustchancen. Ein gewisser Anteil der Prämie fließt zusätzlich in eine Ablebensversicherung, die sich in ihrer Höhe nach der zu zahlenden Prämie richtet.

Die Ablebensversicherung / Risikolebensversicherung

Die Ablebensversicherung ist der klassische Fall einer traditionellen Lebensversicherung, sie besitzt ganz einfache Regeln: Wenn der Versicherungsnehmer bereits während der Laufzeit verstirbt, wird eine vorher vereinbarte Versicherungssumme an den im Vertrag genannten Vergünstigten ausbezahlt. Lebt der Versicherungsnehmer länger als die Laufzeit der Versicherung währt, ist eine Leistung ausgeschlossen. Die Prämien für diese Versicherungsvariante liegen im vergleichsweise niedrigen Bereich, sie eignet sich besonders für Menschen, die ihre Angehörigen kostengünstig gegen die finanziellen Verluste aus dem eigenen Ableben absichern möchten.

Die Erlebensversicherung

Die Erlebensversicherung dient im Gegensatz zur Ablebensversicherung nicht nur als finanzielle Absicherung von Begünstigten, sondern sie fungiert auch als Kapitalanlage. Verstirbt der Versicherungsnehmer während der Laufzeit, so erhält der im Vertrag festgelegte Hinterbliebene eine Gewinnbeteiligung und die bereits eingezahlten Prämien. Überlebt er die Laufzeit aber, kommt die Versicherungssumme mitsamt den Gewinnanteilen zur Auszahlung. Alternativ lässt sich das Kapital auch in Form einer Rente auszahlen. Diese Art der Lebensversicherung eignet sich für Personen, die sowohl für das eigene Alter vorsorgen als auch ihre Angehörigen im Todesfall absichern möchten.

Eine Kombination aus Ablebens- und Erlebensversicherung

Wer seine Angehörigen gründlicher als in der Erlebensversicherung absichern möchte, aber trotzdem eine Kapitalanlage für das Alter wünscht, der kombiniert die Ablebens- mit der Erlebensversicherung. Wenn der Versicherungsnehmer das Ende der Laufzeit erlebt, erhält er wie gehabt das angesparte Kapital mitsamt seinen Gewinnanteilen, ob als einmalige Zahlung oder in Form einer Rente. Verstirbt er während der Laufzeit, wird eine vertraglich vereinbarte Versicherungssumme an den Begünstigten ausbezahlt. Diese Versicherungssumme übersteigt in der Regel die eingezahlten Prämien bei weitem. Diese Anlageform ist jedoch im Vergleich zur reinen Ablebensversicherung recht teuer.

Diese Faktoren haben Einfluss auf die Prämienhöhe

Bei der Auswahl der Lebensversicherung spielt die Prämienhöhe eine bedeutende Rolle. Sie ist nicht nur von Anbieter zu Anbieter verschieden, sondern richtet sich auch nach Ihren persönlichen Lebensumständen in Freizeit und Beruf. Diese Faktoren beeinflussen die Versicherungsprämie:

  • Ihr persönliches Alter:
    Die Prämie für eine Lebensversicherung fällt umso günstiger aus, je jünger der Versicherungsnehmer ist. Bei älteren Menschen ist das Todesfallrisiko naturgemäß höher.
  • Die Versicherungslaufzeit:
    Beim Abschluss einer Versicherung mit relativ kurzer Laufzeit werden Sie eine geringere Prämie zahlen müssen, als wenn die Laufzeit viele Jahrzehnte währt. Wer in frühen Jahren eine Lebensversicherung mit langer Laufzeit abschließt, gleicht dies durch den Altersbonus oft wieder aus.
  • Berufliche Gefahren:
    Auch Ihr Beruf interessiert den Versicherungsanbieter, wenn es um den Abschluss einer Lebensversicherung geht. Sind Sie häufiger gefährlichen Situationen ausgesetzt, verlangt die Versicherung wahrscheinlich einen Zuschlag auf die übliche Prämie. Welche Berufe »gefährlich« sind, wird jedoch von Anbieter zu Anbieter etwas unterschiedlich gesehen.
  • Gefährliche Freizeitaktivitäten:
    Ihr Freizeitverhalten ist für den Versicherungsanbieter ebenso relevant wie Ihr Beruf. Gehen Sie also regelmäßig Fallschirmspringen oder fahren Sie häufig Motorrad, müssen Sie mit einem Zuschlag auf die Prämie rechnen. Es gibt viele weitere Hobbys, die als »gefährlich« angesehen werden, besprechen Sie dies mit Ihrem Versicherungsvertreter.
  • Tabakkonsum:
    Auch ein regelmäßiger Tabakkonsum gilt als Risikofaktor in der Lebensversicherung. Mancher Versicherungsanbieter erkundigt sich ausschließlich nach dem Zigarettenverbrauch, andere nehmen zusätzlich die weiteren konsumierten Tabakwaren unter die Lupe. Bei den meisten Versicherungen gilt man erst nach einem Jahr Abstinenz wieder als Nichtraucher.

Wenn die Versicherung vor Vertragsabschluss Ihre persönlichen Lebensumstände in Freizeit und Beruf beleuchtet, ist Ehrlichkeit gefragt. Denn tritt der Leistungsfall tatsächlich ein, kann eine unwahre Behauptung die Auszahlung verhindern. Kommen Sie zum Beispiel bei der Ausübung einer Sportart zu Tode, der Sie offiziell gar nicht nachgehen, wird die Versicherung sich weigern, zu zahlen. Darum ist es nötig, wahrheitsgemäße Angaben zu machen: Auf diese Weise erhalten Sie und Ihre Angehörigen eine größtmögliche Absicherung.