Immobilien gelten als eine der sichersten Wertanlagen überhaupt, insofern man sie dauerhaft pflegt und instand hält. Zahlreiche Österreicher setzen auf das Eigenheim als Lebensmittelpunkt und Altersvorsorge, gebrauchte Immobilien erfreuen sich dabei großer Beliebtheit. Einer der ersten Schritte bei der Suche nach dem passenden Haus liegt darin, die ortsüblichen Preise zu vergleichen: Wir liefern Ihnen eine Übersicht über die aktuellen Hauskosten in den österreichischen Bundesländern.
Niedrigzinsphasen lassen Immobilienpreise steigen
2016 war das Jahr der steigenden Immobilienpreise, vom ersten zum zweiten Quartal erhöhten sich die Hauspreise in Österreich um etwa 9 %. In Zeiten niedriger Zinsen kann sich eine größere Anzahl von Menschen einen Immobilienkredit leisten als in Hochzinsphasen, das belebt den Markt und lässt nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage die Preise steigen. Ein Teil der eingesparten Zinsen fließt somit direkt wieder in den Kauf.
In Hochzinsphasen hingegen besitzen die Hauspreise die Tendenz, zu sinken, weil die Darlehen sich verteuern. Bedenken Sie, dass gemeinsam mit den Hauspreisen auch die Kaufnebenkosten steigen, die sich prozentual an dem im Notarvertrag vereinbarten Preis orientieren.
Regionale Unterschiede bei den Hauspreisen in Österreich
Die Hauspreise in Österreich unterscheiden sich je nach Bundesland und unterliegen auch dort wieder gewissen regionalen Schwankungen. In zentralen Stadtgebieten mit guter Infrastruktur ist ebenso mit höheren Kaufkosten zu rechnen wie in touristisch attraktiven Gebieten.
In diesen Gebieten sind Immobilien besonders teuer
Wien gilt in diesem Sinne als Spitzenreiter, hier ist derzeit mit einem Durchschnittspreis von etwa 4.000 Euro je Quadratmeter zu rechnen. Die Preisschwankungen fallen in der österreichischen Hauptstadt dabei moderat aus, es wird also nur in Ausnahmenfällen viel billiger oder viel teurer.
Tirol liegt aktuell knapp dahinter mit einem Durchschnittspreis von 3.700 Euro, allerdings sind hier relativ hohe Preisschwankungen zu beobachten. In abgelegenen Gebieten können Sie sicher das eine oder andere Schnäppchen machen, in den Touristenhochburgen jedoch werden Sie sehr viel mehr zahlen müssen.
Salzburg macht Tirol mit knapp 3.400 Euro je Quadratmeter beinahe Konkurrenz, auch hier lassen sich aber preisgünstige Schnäppchen schlagen und richtig hochpreisige Häuser kaufen – je nachdem, was und wo man sucht.
Hier kaufen Sie Häuser zu mittleren Preisen
Vorarlberg als östlichstes Bundesland hat sich bei etwa 3.000 Euro je Quadratmeter als Durchschnittspreis für Immobilien eingependelt. Damit liegt diese Region immerhin ca. 1.000 Euro hinter Wien, was bei einem 150-Quadratmeter-Haus 150.000 Euro Ersparnis ausmacht.
Niederösterreich bietet einen Durchschnittspreis für Häuser von um die 2.400 Euro je Quadratmeter, so können Sie immerhin in der Nähe von Wien leben, ohne dieselben Kosten zu tragen, wie in der Hauptstadt.
Oberösterreich liegt mit etwa 2.200 Euro je Quadratmeter Wohnfläche im mittleren Bereich, doch die Preisschwankungen erweisen sich hier ebenso wie in Niederösterreich als relativ hoch. Mit zahlreichen preislichen Ausreißern nach oben und unten ist also zu rechnen.
Diese Bundesländer überzeugen durch eher niedrige Hauspreise
Kärnten überzeugt durch moderate Preise, die im Durchschnitt knapp unter 2.000 Euro je Quadratmeter liegen. Die Schwankungen fallen nicht ganz so stark aus wie in den zuvor genannten nördlichen Bundesländern.
Die Steiermark wartet mit richtig teuren, hochattraktiven Gebieten auf, doch es gibt auch freundliche kleine Ortschaften ohne Touristenrummel, die richtig günstige Immobilien anbieten. Der Durchschnittspreis liegt bei etwa 1.700 Euro je Quadratmeter.
Das Burgenland liegt ganz im Westen unserer Republik und stellt die preisgünstigste Region dar, wenn es um den Hauskauf geht. Mit durchschnittlich 1.600 Euro je Quadratmeter und nur mittleren Preisschwankungen können Sie hier damit rechnen, ein wirklich preiswertes Traumhaus zu finden.
Preisberechnungen für Durchschnittshäuser als Orientierungshilfe
Die oben genannten Preise lassen sich weder räumlich noch zeitlich garantieren, sie dienen allein als grobe Orientierungshilfe. Um die Zahlen noch einmal zu veranschaulichen, berechnen wir Ihnen den konkreten Durschnittspreis eines Hauses in verschiedenen Bundesländern: In Wien könnte ihr neues Haus mit 150 qm Wohnfläche etwa 600.000 Euro kosten, in Salzburg hingegen »nur« 510.000 Euro. Entscheiden Sie sich für eine Immobilie in Oberösterreich, spricht eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass Sie für 150 qm 330.000 Euro bezahlen. Im Burgenland würde dasselbe Haus mit etwas Glück nur 240.000 Euro kosten.
Weitere Preisfaktoren im kurzen Überblick
Bei der konkreten Preisbildung spielen viele weitere Faktoren eine Rolle, so zum Beispiel das Alter der Immobilie und dessen Zustand. Aber auch die Lage und die Grundstücksgröße sind preisentscheidend, ebenso wie der zeitliche Druck, der auf dem Hausverkäufer lastet. Ein Immobilienbesitzer, der sein Haus schnell loswerden möchte, wird sich eher herunterhandeln lassen als eine Person, für die Zeit keine besondere Rolle spielt.
Unser Tipp: Setzen Sie sich beim Kauf selbst nicht unter Druck. Vergleichen Sie viele verschiedene Häuser miteinander und zeigen Sie sich bei der Besichtigung nicht allzu begeistert. Normalerweise gibt es immer eine preisliche Verhandlungsmöglichkeit, solange der Andrang um ein Haus nicht allzu groß ist: Nutzen Sie diese aus!