Haben Sie Ihren finanziellen Rahmen für den Hausbau schon abgesteckt? Je nach Bonität fällt die mögliche Kredithöhe unterschiedlich aus, der fachkundige Berater Ihrer Hausbank wird Ihnen eine individuelle Auskunft erteilen. Nun gilt es nur noch, die konkreten Preise für Massivhäuser abzustecken, um zu sehen, inwieweit der Darlehensrahmen für Ihr Eigenheim tatsächlich ausgeschöpft wird. Die Gesamtkosten setzen sich aus zahlreichen verschiedenen Komponenten zusammen, die Sie zuerst einmal orten sollten.
Sie denken daran ein Massivhaus zu bauen oder zu kaufen?
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Daraus setzt sich der Preis für ein Massivhaus zusammen
Betrachten wir zunächst die einzelnen Preiskomponenten, um einen ersten Überblick zu erhalten. Denn zum Gesamtpreis zählen nicht nur Roh- und Ausbau, sondern noch weitere wichtige Punkte:
- Kaufpreis für das Grundstück
- Nebenkosten (Grunderwerbssteuer, Maklercourtage u.a.)
- evtl. Erschließungskosten (Strom, Wasser, Gas, Telefon)
- evtl. Abrisskosten / Baumfällungen / Ersatzpflanzungen
- Bodengutachten
- Grundstücksvermessung
- Baugenehmigung
- Bauversicherung
- Architekt / Statiker / Baubegleitung
- eventuell Prüfstatiker
- Aushub / Erdabfuhr
- evtl. Einrichtung einer Baustraße
- Keller / Bodenplatte
- Rohbau
- Fassadenverkleidung
- Fenster / Türen
- Dachbelag
- Innenausbau
- Außenanlagen (Terrasse, Einfahrt, Garten)
Sie sehen: Es gibt bei der Kostenberechnung sehr viel zu bedenken! Einige dieser Punkte gliedern sich noch in zahlreiche Unterpunkte auf, sodass Laien leicht den Überblick verlieren. Eine ordentliche Baukostenberechnung durch einen Architekten ist also angeraten, um auf sämtliche Kostenfaktoren gut vorbereitet zu sein.
Unser Tipp: Der tatsächliche Gesamtpreis für Ihr Massivhaus steht erst felsenfest, wenn das Gebäude komplett errichtet wurde. Planen Sie besser immer ein gewisses Finanzpolster ein, um unvorhergesehen Ausgaben abzufedern, etwa 5 bis 10 % der geplanten Kosten wären an dieser Stelle ideal.
Konkrete Zahlen: Wo liegt der Preis für mein Massivhaus?
Natürlich können wir Ihnen keine genauen Zahlen für Ihr persönliches Traumhaus nennen, doch Näherungswerte für ein durchschnittliches Einfamilienhaus sind durchaus zu ermitteln. Beginnen wir bei den Grundstückskosten und arbeiten uns Schritt für Schritt bis zum Innenausbau vor.
Grundstückskosten: Diese Preis sind normal
Die Grundstückspreise unterliegen je nach Lage starken Schwankungen. Die Kosten pro Quadratmeter können in ländlichen Gebieten mit geringer Infrastruktur unter 100 Euro liegen, während in beliebten Touristengebieten und Städten der Quadratmeter durchaus 500 Euro oder mehr kostet. Nehmen wir einmal an, Ihr Grundstück wird z zu einem Preis von 50.000 Euro angeboten, hinzu kommen noch 3,5 % Grunderwerbssteuer, zwischen 3,5 und 7 % Maklercourtage, 1,2 % Notargebühren und geschätzte 500 Euro für die nötigen Grundbucheinträge. Teilweise fallen zusätzlich noch Mehrwertsteuern an. Damit kostet Sie Ihr Grundstück nicht unter 55.000 Euro.
Weitere Kosten, die vor dem Hausbau anfallen
Vor dem Hausbau zahlen Sie außerdem normalerweise ein Bodengutachten, das ungefähr 500 bis 1.000 Euro kostet. Die Vermessungskosten des Grundstücks liegen etwa zwischen 2.000 und 3.000 Euro, während die Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus preislich bei ca. 500 bis 800 Euro liegt. Rechnen Sie für die Bauversicherungen noch etwa 300 Euro mit ein und legen Sie für die Baubegleitung ungefähr 2.000 Euro beiseite. Der Preis für den Architekten liegt bei etwa 10 bis 15 % der Gesamtbausumme. Kostet ihr Haus also um die 170.000 Euro, müssen Sie mit mindestens 17.000 Euro für den Gebäudefachmann rechnen. Für Aushub und Erdabfuhr fallen ungefähr 8.000 Euro an, während die Einrichtung der Baustraße vielleicht 500 bis 1.000 Euro in Anspruch nimmt.
Rechnen wir in allen Positionen mit mittleren bis niedrigen Kosten, kommen immerhin etwa 30.000 Euro zusammen, die Sie zahlen müssen, bevor überhaupt die Bodenplatte Ihres Hauses gelegt wurde. Eventuelle Abrissarbeiten und Baumfällungen sind hier noch gar nicht mit eingerechnet.
Erschließungskosten für Ihr Baugrundstück
Mit etwas Glück haben Sie vielleicht ein Baugrundstück erworben, das bereits voll erschlossen ist; manchmal werden allerdings auch bei einem mit Strom und Wasser versorgtem Grundstück nachträglich Erschließungskosten durch die Stadt fällig. Wünschen Sie einen neuen Gasanschluss, kann dies durchaus ein paar Tausend Euro kosten, der nötige Wasseranschluss kostet Sie noch einige Tausender mehr. Gehen wir hier einfach von einer Gesamtsumme von 6.000 Euro aus, der noch die Strom- und Telefonerschließungen in Höhe von etwa 1.000 Euro hinzugerechnet werden müssen. Die gesamten Erschließungskosten in unserem Beispielfall belaufen sich also auf ca. 7.000 Euro.
Der Preis für Ihr Massivhaus inklusive aller Nebenkosten
Sie haben nun also bereits etwa 92.000 Euro ausgegeben und Ihr Massivhaus existiert noch immer nur auf dem Papier. Nun kommen noch die tatsächlichen Hausbaukosten auf Sie zu, bestehend aus Rohbau und Ausbau.
Mit diesen Rohbaukosten müssen Sie rechnen
Der Rohbau macht etwa 45 % der gesamten Hausbaukosten aus, das Mauerwerk fällt dabei am stärksten im Gewicht. Der durchschnittliche Bauherr veranschlagt für diese Position etwa 75.000 Euro, während für die Dachkonstruktion noch einmal ca. 30.000 Euro anfallen. Zusatzarbeiten wie der Kaminbau und die Kanalisierung erhöhen den Preis des Rohbaus noch einmal um etwa 15.000 Euro. Damit kostet der Durchschnitts-Rohbau für ein Einfamilienhaus ungefähr 120.000 Euro. Natürlich können Sie auch deutlich mehr oder auch etwas weniger Geld ausgeben, das richtet sich ganz nach Ihren persönlichen Ansprüchen.
Das kostet Sie der Ausbau Ihres Hauses
Auch hier ist von äußerst variablen Kosten auszugehen, von der Fassaden- und Dachverkleidung über die Elektrik bis zur Sanitärinstallation sind viele verschiedene Ausführungen in unterschiedlichen Preisklassen möglich. Auch die abschließenden Verschönerungsarbeiten können Sie entweder preisgünstig oder luxuriös ausführen lassen, beispielsweise indem Sie den Boden mit Baumarktlaminat belegen oder alternativ mit echten Marmorplatten bedecken. Orientieren wir uns preislich an der Aussage, dass etwa 45 % des Massivhauspreises in den Rohbau investiert werden müssen, dann bleiben noch 55 % für den gesamten Ausbau über. In diesem Fall beläuft sich diese Kostenposition also auf etwa 150.000 Euro.
Den Gesamtpreis für ein Massivhaus berechnen
Unser Beispielhaus wirft 92.000 Euro an Baunebenkosten auf, der Hausbau schlägt noch einmal mit 270.000 Euro zu Buche, inklusive sämtlicher Maler- und Belagsarbeiten. Wir zahlen also ungefähr 362.000 Euro, bevor wir endlich in unser Traumhaus einziehen können. Garten und Hof sind allerdings noch gar nicht berücksichtigt, hierfür fallen weitere Kosten an.
Unsere Beispielrechnung dient Demonstrationszwecken, Sie soll Ihnen ein Gefühl für die ganz reale Hausbaukosten verleihen. Ihren persönlichen Hauspreis erfahren Sie, indem Sie die konkreten Summen der einzelnen Posten gemeinsam mit Fachleuten ermitteln und addieren.