Kfz-Leasing in Österreich 2024 – ein Vergleich mit Rechner

Wenn es um die Anschaffung eines neuen Autos geht, haben Sie die Wahl: Kaufen Sie Ihren Wagen per Barzahlung, nehmen Sie einen Kredit auf oder entscheiden Sie sich für einen Leasing-Vertrag. Die letztgenannte Variante findet immer mehr Anhänger, da sie verschiedene Vorteile mit sich bringt: Vor allem müssen Sie den zumeist hohen Kaufpreis nicht auf dem Konto liegen haben, um an das neue Kraftfahrzeug zu gelangen. Zudem haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Vertragsbedingungen, die Ihnen eine gewisse Flexibilität verleihen. Wir schauen uns das alles gemeinsam in Ruhe an.

Leasing – was ist das eigentlich?

Was ein Kredit ist, das dürfte wohl jedem bekannt sein. Auch beim Leasing geht es darum, nicht sofort die volle Kaufpreissumme selbst zu zahlen, sondern sie in einzelne Häppchen über einen längeren Zeitraum zu verteilen. Doch das dahinterliegende Prinzip unterscheidet sich von der Kreditaufnahme, was bereits am Wort »Leasing« ablesbar ist: Das englische Wort »to lease« bedeutet »pachten« oder »mieten. Der Leasing-Geber erwirbt den Wagen und überlasst ihn dem Leasing-Nehmer zur freien Nutzung. Letzterer darf über das Auto bestimmen und zahlt dafür seine monatliche Leasingrate.

Die 3 Arten des Kfz-Leasings auf einem Blick

  1. Vollamortisation: Dieses Leasing-Variante weist in ihrer Funktionsweise starke Ähnlichkeit zu einem Kfz-Kredit auf. Die Vertragslaufzeit wird in diesem Fall so gesetzt, dass der Leasing-Nehmer nach Ablauf alle Raten gezahlt und das betreffende Auto für sich erworben hat.
  2. Teilamortisation: Die Teilamortisation nennt sich im allgemeinen Sprachgebrauch auch »Restwertleasing«. Die einzelnen Raten fallen hier niedriger aus als bei der Vollamortisation, am Ende der Vertragslaufzeit verbleibt ein Restwert. Sollte nun der Verkaufspreis des Wagens niedriger ausfallen als der besagte Restwert, muss der Leasing-Nehmer normalerweise den Verlust ausgleichen.
  3. Depotleasing: Bei diesem Leasing-Modell hinterlegt der Leasing-Nehmer zuerst den Restwert in Höhe von maximal 50 % des Gesamtkaufpreises. Diese Einzahlung gilt als eine Art Kaution, sie dämpft die Leasingraten deutlich. Das Depotleasing stellt also im Gegensatz zu den beiden obigen Varianten ein Leasingsystem mit Vorleistung dar.
Sonderfall:
Unternehmen setzen gern auch auf das sogenannte Operating-Leasing, das dazu dient, kurzfristig an eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen zu gelangen, ohne diese kaufen zu müssen. So gleichen die zuständigen Logistiker Kapazitätsengpässe aus und halten ihre Fuhrparkgröße flexibel.

So können Sie Ihr Kfz-Leasing online berechnen

Mit Hilfe eines digitalen Leasing-Rechners bereiten Sie sich optimal auf das anstehende Kfz-Leasing vor. So bringen Sie auf schnellstem Wege in Erfahrung, welche monatlichen Raten auf sie zukommen und wie hoch Ihr zu zahlender Gesamtbetrag inklusive Zinsen im Vergleich zum eigentlichen Kaufpreis ausfällt. Halten Sie bitte die folgenden Daten bereit, um den Rechner damit zu füttern:

  • Höhe des Gesamtkaufpreises
  • Höhe der eingebrachten Eigenmittel
  • Länge der Vertragslaufzeit
  • Zinssatz des Leasing-Vertrags
  • Anvisierter Restwert nach Vertragsablauf

Nach Eingabe der konkreten Zahlen erhalten Sie eine solide Entscheidungsgrundlage: Überlegen Sie sich sehr genau, ob Sie sich die monatlichen Raten leisten können – oder ob Ihnen das gesamte Projekt doch zu teuer wird. Vielleicht entscheiden Sie sich doch lieber für einen preisgünstigeren Wagen, bringen mehr Eigenmittel ein oder legen sich auf eine längere Vertragslaufzeit fest? An finanziellen Stellschrauben mangelt es nicht, nur muss Ihr Vertragspartner auch damit einverstanden sein.

Ich wünsche eine niedrige Leasingrate: Wie geht das?

Niedrige Leasingraten sind begehrt, bedeuten sie doch eine deutlich reduzierte monatliche Belastung! Wie viel Geld haben Sie im Monat übrig, um es in ein neues Auto zu investieren? Wenn dieser Betrag nicht besonders hoch ausfällt, dann hilft ein Blick auf das Ersparte weiter: Besteht alternativ die Möglichkeit, zu Anfang eine höhere Einzahlung vorzunehmen? Dann wäre das Problem gelöst! Sind weder hohe Raten noch eine satte Kaution möglich, dann das Kfz-Leasing vielleicht nicht der richtige Weg für Sie. Oder Sie sollten sich zumindest ein preiswerteres Auto suchen, um Ihr Glück erneut zu versuchen.

Warum verkleinert sich die Rate bei höherer Einzahlung?

Einmal angenommen, Sie möchten sich ein Kraftfahrzeug im Wert von 42.000 Euro leasen. Hinzu kommen noch einige Extras, die den Kaufpreis auf 45.500 Euro erhöhen. Sie beschließen, sich von den 15.000 Euro zu trennen, die aktuell auf Ihrem Sparkonto liegen, und diese als Depotsumme zu hinterlegen. Damit sinkt die Bemessungsgrundlage für Ihre Leasing-Raten von 45.500 Euro auf 30.500 Euro.

Wertverlust und Restwert: zwei wichtige Leasing-Faktoren

Die monatlich zu zahlenden Beträge gelten nicht wie in der Kredit-Finanzierung als Tilgungsraten, sondern als Ausgleich für den fortschreitenden Wertverlust. Der Restwert, der am Ende übrig bleibt, insofern es sich um eine Teilamortisation handelt, sollte möglichst nah am tatsächlichen Wert des nun jahrelang genutzten Wagens liegen. Wenn der Leasing-Nehmer das Auto nach Ende der Vertragslaufzeit verkauft, jedoch weniger Geld als den vereinbarten Restwert dafür erhält, muss der Leasing-Nehmer die finanzielle Lücke schließen. Diese Vereinbarung steht zumindest in den meisten Leasing-Verträgen, und sie führt nur äußerst selten dazu, dass der Kunde einen eventuellen Überschussbetrag zurückerhält.

Achtung: Risikoübergang auf den Leasing-Nehmer

Der Leasing-Geber gilt als eigentlicher Eigentümer des Wagens, und trotzdem geht das generelle Risiko auf den Leasing-Geber über. Sollte das Auto einen Schaden erleiden, zum Beispiel durch Vandalismus oder einen Unfall, trägt der Nutzer die Kosten der Wertminderung. Allein beim Service Leasing, das natürlich etwas teurer ausfällt, sieht dies etwas anders aus.

Unser Tipp: Sollten Sie sich für ein Leasing mit Risikoübergang entscheiden, dann überlegen Sie bitte, ob Sie nicht besser zusätzlich in eine Vollkasko-Versicherung investieren. Vor allem bei einem Totalschaden kann es sonst sehr ärgerlich für Sie werden.

Gibt es eine Möglichkeit zum Gebrauchwagen-Leasing?

Die Antwort lautet kurz und knapp: Ja, die gibt es. Allerdings besteht beim Gebrauchwagen-Leasing eine wichtige Einschränkung, die Ihre Pläne vielleicht ein wenig behindern wird. Sie können in Österreich ausschließlich Gebrauchtwagen leasen, deren Vorbesitzer vorsteuerabzugsberechtigt ist. Sie müssen sich also an einen Unternehmer wenden, in den meisten Fällen handelt es sich dabei um Autohändler oder Leasing-Anbieter. Beim örtlichen Händler erhalten Sie eventuell einen Vorführwagen, während der Leasing-Geber Ihnen sicherlich ein Kraftfahrzeug aus einem frisch abgelaufenen Vertrag anbieten wird.

Gebrauchtwagen-Leasing: Kostenersparnis bei leicht erhöhtem Risiko

Das Gebrauchtwagen-Leasing beschert Ihnen die Möglichkeit, sehr viel kostengünstiger davonzukommen. Allerdings gilt sowohl beim Leasing also auch beim Direktkauf und der Finanzierung, dass ältere Wagen normalerweise öfter in die Werkstatt müssen. Außerdem kennen Sie niemals die genaue Vorgeschichte eines Gebrauchtwagens, Sie lassen sich also auf eine Wundertüte ein, die Ihnen sowohl positive als auch negative Überraschungen bescheren kann.

Was passiert, wenn sich die Zinsen ändern?

Welche Auswirkung eine veränderte Zinslage auf Ihren persönlichen Leasing-Vertrag hat, ist in dem Dokument festgeschrieben. Die Leasingrate kann sich durchaus automatisch im veränderten Zinsniveau anpassen, sowohl nach oben als auch nach unten – obwohl es sich um kein Darlehen handelt. Wer sich jedoch mit dem Leasinggeber auf fixe Zinsen geeinigt hat, der profitiert weder von verbesserten Konditionen noch muss er sich über verschlechterte Bedingungen ärgern.

Ist ein vorzeitiger Ausstieg aus dem Vertrag möglich?

Wenn Sie als Leasingnehmer aus Ihrem Vertrag aussteigen möchten, dann ist dies jederzeit möglich. Allerdings fallen hierfür immer Kosten an, die sich für Sie nicht unbedingt lohnen. Vor allem dann, wenn das Ende der Vertragslaufzeit noch längst nicht in Sicht ist, wird es für den Aussteiger ziemlich teuer.

Was passiert, wenn ich nicht mehr zahlen kann?

Vielleicht möchten Sie Ihren Vertrag beenden, weil die finanziellen Verhältnisse sich verschlechtert haben und Sie Ihre Rate nur noch unter großen Anstrengungen überweisen können. Sollte Sie ohne Rücksprache mit dem Leasinggeber in Zahlungsverzug geraten, kann es zu einer einseitigen Kündigung kommen! Dann verlieren Sie Ihren Wagen und müssen wahrscheinlich sogar noch weitere Kosten tragen.

Unser Tipp: Lassen Sie es nicht drauf ankommen, sondern rufen Sie bei Zahlungsschwierigkeiten den Leasinggeber frühzeitig an. Wenn es sich nur um einen kurzfristigen finanziellen Engpass handelt, lässt sich sicher eine vernünftige Lösung aushandeln. Und sogar falls Sie dauerhaft nicht mehr zahlen können, kann es eine gütliche Einigung geben. Wie wäre es zum Beispiel, den Leasingvertrag einer anderen Person zu übertragen, die dann zahlt und Ihren Wagen fährt? Das funktioniert mit dem Einverständnis Ihres Vertragspartners.

Die Versicherungsfrage: Wie sollte ich den Leasing-Wagen absichern?  

Nicht ohne Grund verpflichten zahlreiche Leasinggeber ihre Kunden zum Vollkasko-Schutz. Nur so sind auch Schäden abgesichert, die der Nutzer des Wagens selbst zu verantworten hat! Sollte in Ihrem Vertrag nichts zu diesem Thema stehen, so sei Ihnen trotzdem geraten, eine Vollkaskoversicherung zu buchen, gerade weil sich bei einem größeren Schaden noch ein weiterer Vertragspartner mit an Bord befindet, dessen Eigentum gemindert wird. 

Diese weiteren Regeln gelten für Leasingnehmer

Wer mit dem Gedanken spielt, einen Leasingvertrag zu unterzeichnen, der hat sicher noch einige Fragen mehr auf dem Herzen, als wir bisher geklärt haben. Die folgenden Antworten helfen Ihnen sicher weiter:

  1. Einbauten: Möchten Sie Ihr geleastes Fahrzeug mit einer Anhängerkupplung ergänzen? Normalerweise dürfen Leasingnehmer problemlos die üblichen Einbauten durchführen. Achten Sie zur Sicherheit bei Vertragserstellung darauf, dass Ihnen dies gestattet ist. 
  2. Personenbeförderung: Sie können in Ihrem Leasing-Wagen jederzeit andere Personen mitnehmen oder ihnen das Steuer überlassen. Der Fahrer muss natürlich stets einen gültigen Führerschein besitzen und sich im verkehrstauglichen Zustand befinden.
  3. Räumliche Begrenzung: Auch regional gibt es keine Begrenzungen: Sie dürfen mit Ihrem geleasten Auto hinfahren, wo Sie möchten. Sie gelten als Eigentümer des Fahrzeugs und müssen deshalb natürlich darauf achten, stets die vorherrschenden Gesetze einzuhalten.
  4. Schadensabwicklung: Kommt es zu einem Verkehrsunfall, besteht für den Fahrzeughalter wie üblich die Pflicht, unverzüglich seine Versicherung zu informieren. Die Schadensabwicklung erfolgt zwischen Ihnen, dem Unfallgegner, der Werkstatt und der Fahrzeugversicherung.

Vergleich macht schlau!

Lassen Sie sich Zeit, bevor Sie einen Leasingvertrag unterschreiben. Vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter untereinander und schauen Sie sich die Angebote sehr genau an. Die Konditionen sind oftmals höchst unterschiedlich, sodass es sich lohnt, tief in den Vertragstext einzusteigen und auch auf Kleinigkeiten zu achten. Falls Sie sich mit solchen Dingen überfordert fühlen, bitten Sie einen Freund oder Verwandten, Ihnen dabei zu helfen, den besten Leasinggeber für Ihr neues Fahrzeug zu finden. Viel Erfolg!

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