Lohnsteuer 2024 in Österreich

Für viele Arbeitnehmer, die gerade in den Beruf eingestiegen sind, ist es ein Rätsel: wie hoch fällt eigentlich die Lohnsteuer aus? Dabei ist die Berechnung gar nicht mal so kompliziert, wenn man das Prinzip, welches dahinter steht, erst einmal verstanden hat. Seit 2016 wurden in Österreich sogenannte Grenzsteuersätze festgelegt, die bis heute gelten. Allerdings kann in den wenigsten Fällen daraus direkt geschlossen werden, wie hoch die Steuerlast tatsächlich ausfällt. Wir wollen Ihnen zeigen, auf welchem Modus die Berechnung der Lohnsteuer beruht.

Grundlage ist das Jahresbrutto

Der Ausgangspunkt für die Berechnung der individuellen Lohnsteuer ist zum einen das jährliche Bruttogehalt, welches ein Arbeitnehmer erhält. Dabei werden nicht nur die monatlichen Bezüge aufsummiert, sondern auch etwaige zusätzliche Zahlungen. Dazu gehören unter anderem:

  • Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld
  • Erschwernis-, Schmutz- oder Gefahrenzulagen
  • Überstundenzuschläge werden zu 50 Prozent einbezogen
  • Lohnwirksame Sachleistungen, wie etwa privat genutzte Dienstwagen

Als Ausgangspunkt für die Berechnung wird also das monatliche Bruttogehalt herangezogen, auf das dann eventuell noch zwei weitere Gehälter aufgeschlagen werden, um Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld zu berücksichtigen. Je nach Gehaltshöhe werden dann bestimmte Grenzsteuersätze angesetzt. Welche Sätze dabei gelten, haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Jahreseinkommen Grenzsteuersatz
Bis 11.000 Euro 0 Prozent
11.000 Euro bis 18.000 Euro 25 Prozent
18.000 Euro bis 31.000 Euro 35 Prozent
31.000 Euro bis 60.000 Euro 42 Prozent
60.000 Euro bis 90.000 Euro 48 Prozent
90.000 Euro bis 1.000.000 Euro 50 Prozent
Mehr als 1.000.000 Euro 55 Prozent

Der jeweilige Steuersatz, den Sie hinter der Gehaltsklasse finden, wird jedoch nicht auf Ihr komplettes Gehalt angewendet. Vielmehr wird immer nur derjenige Teil zum Grenzsteuersatz besteuert, der über der angegebenen Einkommensgrenze liegt. Während also Personen mit einem Einkommen von weniger als 11.000 Euro gar keine Steuern zu bezahlen brauchen, liegt der Steuersatz ab 11.001 Euro nicht plötzlich bei 25 Prozent für das komplette Einkommen. Vielmehr wird nur der Teil zu 25 Prozent besteuert, der nun oberhalb von 11.000 Euro liegt, in diesem Fall ein Euro. Die Steuerlast steigt also in kleinen Schritten und nicht sprungartig an. Damit will der Gesetzgeber natürlich verhindern, dass Arbeitnehmer nach einer kleineren Gehaltserhöhung de facto viel weniger in der Tasche hätten. Auf der Grundlage dieses Prinzips ergeben sich dann für jede Gehaltshöhe individuelle Steuersätze. Wie die Berechnung konkret funktioniert, zeigen wir im nächsten Abschnitt anhand eines Beispiels.

So erfolgt die Berechnung der Lohnsteuer

Konkret wird für die Berechnung der individuellen Lohnsteuer das komplette Brutto Jahreseinkommen herangezogen und dann entsprechend der Grenzsteuersätze aufgeteilt. Die ersten 11.000 Euro des Einkommens sind also auch bei einem Einkommensmillionär steuerfrei. Mit jedem Euro über 11.000 steigt die individuelle Steuerlast dann schrittweise an. Ab 18.000 Euro greift dann der nächste Grenzsteuersatz. Die 7.000 Euro bis zu diesem Betrag werden dann vollständig mit 25 Prozent versteuert, während danach 35 Prozent fällig werden.
Beispiel der Lohnsteuerberechnung für ein Jahresbrutto von 65.000 Euro

Steuersatz Teil des Einkommens Steuer
0 11.000 Euro 0 Euro
25 7.000 Euro 1.750 Euro
35 13.000 Euro 4.550 Euro
42 29.000 Euro 12.180 Euro
48 5.000 Euro 2.400 Euro
Gesamt 65.000 Euro 20.880 Euro

In unserem Beispiel verdient ein Angestellter im Jahr 65.000 Euro brutto. Der Grenzsteuersatz liegt laut Tabelle bei 48 Prozent. Diese 48 Prozent werden allerdings erst auf die 5.000 Euro angewendet, die über der Grenze von 60.000 Euro liegen. Die anderen Bestandteile werden zu den jeweiligen Steuersätzen versteuert. Dadurch ergibt sich eine absolute Steuerlast von 20.880 Euro. Der individuelle Steuersatz, die dieser Angestellte zu zahlen hat, liegt dadurch bei rund 32 Prozent.

Daraus folgt auch, dass der höchste Grenzsteuersatz im Prinzip niemals erreicht wird. Mit wachsendem Gehalt nähert sich der individuelle Steuersatz aber immer weiter dem Höchstsatz an.
Allerdings handelt es sich bei dieser Rechnung nur um eine Bespielrechnung, da weitere Effekte die Höhe der Lohnsteuer beeinflussen können. So gewährt die Steuergesetzgebung in Österreich verschiedene Freibeträge, die von der Steuerberechnung ausgenommen werden und so das zu versteuernde Einkommen mindern. Vor allem für Kinder können Freibeträge angesetzt werden. Wie hoch Ihre Steuerlast letztendlich ausfällt, ermittelt das Finanzamt. Orientierung bieten dabei aber Steuerrechner im Internet.

Fazit – Spezielle Steuersätze für jedes Gehaltsniveau

Das Steuerrecht in Österreich legt bei der Ermittlung der Lohnsteuer ein Prinzip zu Grunde, bei der die Steuerlast schrittweise mit wachsendem Einkommen ansteigt. Während bis 11.0000 Euro Jahreseinkommen gar keine Steuer fällig wird, ist das Einkommen über der jeweiligen Grenze zum festgelegten Grenzsteuersatz zu versteuern. Dadurch ergeben sich für jede Einkommenshöhe individuelle Steuersätze. Die Steuerlast kann entweder über Tabellen oder auch über Online Rechner zumindest annährend bestimmt werden. Was genau zu zahlen ist, legt am Ende aber das Finanzamt fest.